Von Oberhausen nach Münster
Mittwoch, 17. April 2015
Der Rhein-Herne-Kanal.
Wir erhalten ausgiebigen Besuch der Wasserschutzpolizei. Der freundliche Polizeimann erklärt uns, dass wir noch nicht im Computersystem der WSP sein und er die Daten aufnehmen will.
Derweil wir immer auf Fahrt bleiben und die Kollegin des Wasserschutz-Polizisten hinterher fährt, werden wir während anderthalb Stunden einer korrekten, aber sehr gründlichen Kontrolle unterzogen. Wir müssen alle Papiere zeigen, alles wird angekuckt, auch der Maschinenraum wird inspiziert.
Alles ist in Ordnung - bis auf das „Ölkontrollbuch“, das wir nicht haben. Wir fragen, was das ist. Der Polizist erklärt es uns, klärt auch gleich ab, wo wir das bestellen können und meint, wir könnten das zur WSP Münster schicken lassen und dort abholen. Er würde sich dann erkundigen, ob dem so geschehen sei und wenn das klappen würde, sei die Angelegenheit erledigt. Wir bedanken uns gegenseitig für die gute Zusammenarbeit, man wünscht sich gute Fahrt, das WSP Boot kommt längsseits und der Polizeimann geht von Bord. Das war ja eine wirklich freundliche Kontrolle.
Kunst am Bau.
Die Schleuse Gelsenkirchen. Links am Ufer blühen die ersten Sträucher!
Im Unterwasser der Schleuse Wanne-Eickel. Der Kanal steigt stetig aus dem Rheintal hinauf.
Nach dem erklärten Atomausstieg erlebt die Kohle und damit die entsprechenden Kraftwerke eine Renaissance. Weniger Atommüll, dafür mehr Luftverschmutzung, der Preis für unsere hoch technisierte Welt. Nur - die modernen Kohlekraftwerke stossen viel weniger Russpartikel aus. Immerhin.
In der Schleuse Herne-Ost machen wir einen „Schleusenplausch“ mit dem Matrosen der TIMAJA vor uns. Die Schleusen haben Schwimmpoller und sind somit sehr bequem schleusen.
Was ist denn das? Ein Frachtschiff ohne Steuerhaus? Nein: es ist der frei fahrende vordere Teil eines 175m langen Koppelverbandes. Der Steuermann im roten Overall sitzt gemütlich auf der Matrosenwohnung und steuert mit einer Fernsteuerung, derweil…
…der hintere Teil des Koppelverbandes hinterher fährt. Der Verband musste für die Passage einer Baustelle entkoppelt werden und wird nachher wieder zusammen gekoppelt.
Wir passieren eines der grossen Sperrwerke. Diese werden geschlossen, wenn ein Damm undicht wird. Vor und nach einem Aquädukt (Kanalbrücke) befinden sich ebenfalls Sperrwerke, falls der Aquädukt repariert werden muss.
Wir erreichen Waltrop. Hier sind vier Generationen von nautischen Bauwerken zu bestaunen, welche die Kanalstufe Henrichenburg überwinden: das alte Schiffshebewerk von 1899 (Bild), um das herum ein Museum gebaut wurde.
Das alte Hebewerk wurde 1914 durch eine Schachtschleuse mit zweimal fünf Sparbecken ergänzt. In den Jahren 1958 bis 1962 errichtete man das neue Schwimmer-Hebewerk, so dass 1969 die Stilllegung des alten Hebewerks folgte. Die alte Schachtschleuse wurde 1989 durch eine Sparschleuse mit zwei Sparbecken ersetzt. Bis ins Jahr 2005 lief der Betrieb des neuen Hebewerks und der neuen Schleuse parallel. Seitdem fließt der Schiffsverkehr nur noch durch die Schleuse. Alle vier Bauwerke sind Teil des Schleusenparks Waltrop. (Quelle: Wikipedia)
Wir legen am weitesten Ende des Wartesteigers der neuen Schleuse an und fragen den Schleusenwärter über Funk, ob wir da liegen dürfen. Die Antwort: na, dann bleib da mal liegen. Ich sag’s dann dem Kollegen, dass das OK ist.
Also brechen wir auf in Richtung Museum und besichten die grosse Anlage mit Interesse. Wir beginnen unten mit dem Maschinenhaus und steigen dann immer weiter nach oben. Dominique besteigt das Bauwerk bis ganz hinauf.
<= hallo Domi!
Im Unterwasser kann ein altes Frachtschiff besichtigt werden. Im Frachtraum wird dargestellt, wie das Leben der Schiffer früher war. Die beengenden Verhältnisse in Wohnung, Küche und Schlafbereich sind Zeugnisse des harten Lebens der Schiffer.
Man kann auch einen Tablett Computer leihen, auf dem viele zusätzlich, interessante Informationen zu finden sind.
<= Bea vertieft sich in diese Infos.
<= Schwere Mechanik!
Nach dem Museumsbesuch wandern wir zur alten Schachtschleuse.
Die alte Schachtschleuse Henrichenburg mit zweimal fünf Sparbecken. In Betrieb genommen 1914, ausser Dienst gestellt 1989. Im Unterwasser wurde ein Jachthafen angelegt.
Etwas müde vom herumlaufen und den vielen Eindrücken kommen wir gegen Abend wieder auf die RIA zurück. Ein schöner Apéro und ein feines Nachtessen, zelebriert von unserem Meisterkoch Köbi lässt und wieder zu Kräften kommen.
17. April 2015
Morgens um 08:15h legen wir ab, Richtung Münster. Ab hier fahren wir nun im Dortmund-Ems-Kanal.
Die Kanäle in der West- / Ostachse werden massiv ausgebaut, um das problemlose Begegnen von Koppel- und Schubverbänden sicherer zu machen.
Kurz nach Mittag grüsst Münster von der Ferne.
Wir legen im Stadthafen 1 von Münster genüber der Partymile an.
Auf der gegenüberliegenden Seite des Hafens liegt die Party-Meile mit unzähligen Restaurants, Clubs und anderen Lokalen.
Bea und Köbi laden uns zum Abschluss der gemeinsamen Reise zu einem feinen Nachtessen in ein sehr gutes Restaurant ein. Das setzt einen schönen Schlusspunkt hinter unsere gemeinsame Reise den Rhein hinunter und nach Deutschland hinein.
Am Samstag, 18. April 2015 ist nun die gemeinsame Zeit auf der RIA vorbei. Wir hatten eine tolle Zeit, viel gesehen, viel gelacht, gute Gespräche gehabt, die exzellente Küche von Köbi genossen und Dank Jürgen und der guten Crew eine schöne und sichere Fahrt gehabt.
Mehr kann man in nur einer Woche wohl kaum erleben.
Liebe Bea, lieber Köbi, es war toll mit Euch!
Oben Bea und Dominique, unten
Köbis Leiterakrobatik in Seyer.