Die Fahrt nach und durch Berlin (Teil 1)

Montag, 15. Juni 2015 

Wir haben per Mail mit unseren neuen Bekannten in Berlin, Andrea und Frithjof, abgemacht, dass sie am Montag mit uns von Potsdam nach Berlin zum Tempelhofer Hafen mitfahren werden. Sie haben angefragt, ob allenfalls ein bis drei weitere Freunde mitfahren könnten. Selbstverständlich, alle sind herzlich willkommen auf der RIA! So stehen Andrea, Frithjof und Thomas schon vor acht Uhr morgens vor der RIA. Wir begrüssen uns herzlich und freuen uns, sie erstmals direkt kennen zu lernen. Bislang kannten wir uns nur von unserem fleissigen Austausch von Mails.

20150605012a auf Fahrt das Stadttheater Kopie

Nach kurzer Einleitung, wie man sich auf einem Schiff verhalten sollte, damit alle sicher mitreisen, heisst es schon bald: Leinen los. Als erstes passieren wir die Kabelfähre, was Dank (vorgeschriebenem) Hupzeichen freundlichem Funkverkehr mit dem Fährenkapitän problemlos geht. Schon bald passieren wir das Stadttheater von Potsdam und fahren unter der Glieniker-Brücke durch. Diese wurde berühmt, weil im kalten Krieg da jeweils die Ost- gegen Westspione ausgetauscht wurden.

20150605012b Schloesschen Pfaueninsel Kopie

Von der Havel aus sehen wir auf der Pfaueninsel das gleichnamige Lustschloss.

20150605013 St.Peter und Paul Kirche auf Nikolskoe Kopie

Die evangelische Kirche St. Peter und Paul auf Nikolskoe wurde für die Bewohner der Pfaueninsel und Kleinglienicke auf Veranlassung des Königs Friedrich Wilhelm III. erbaut. (Quelle: Website der Kirche).

20150605014 Einfahrt vom Wannsee in die Havel Kopie

Bei der Überquerung des Wannsees gab es viel zu erzählen und wir lernten uns kennen. Darum möge uns der geneigte Leser verzeihen, dass wir das Fotografieren etwas vernachlässigten, bis wir am Ende des grossen Sees wieder in die Havel einfuhren. Übrigens: Das Schiff vor uns ist ein Frachter, der eine Schute auf Seite mitführt.  Die beiden auf Steuerbord  gehören zur Baustelle und liegen fest.

20150605015 Anleger Spandau Kopie

Wir passieren den grossen Schiffsanleger von Spandau.

20150605016a Schleuse Charlottenburg 1 Kopie

Einfahrt in die Schleuse Charlottenburg im Norden von Berlin. Foto Andrea Tiedtke-Klugow.

20150605016b nach Schleuse Charlottenburg Einfahrt Spree Kopie

Nach der Schleuse fahren wir in die Spree zu Berg, um Berlin zu durchqueren.

20150605017 Oelhafen mit Druckluft Sperre Kopie

Auf Backbord sehen wir einen Ölhafen, welcher eine Druckluft-Ölsperre hat (der weisse Strich im Wasser).

20150605018 die Spree in Charlottenburg kurz vor der Stadt Kopie

Die Spree auf Höhe in Charlottenburg. Man hat nicht das Gefühl, durch eine Millionenstadt zu fahren.

20150605019 Alt Moabit Berlin Kopie

Wir erreichen Alt-Moabit. Langsam sieht es mehr nach Grossstadt aus.

20150605020 Cocktail Bar Zeitlos Kopie

Die Cocktail Bar „Zeitlos“, eine der zahlreichen Vergnügungsstätten für das junge Berlin.

20150605021 Bundesratufer Kopie

Wir erreichen das Bundesratsufer. Hier hat es ein paar Liegeplätze für Motorjachten.

20150605022 Hotel Villa Abion mit Schiff Kopie

Das ehemalige Innenministerium (Glasbau) und das Hotel „Villa Abion“ mit Hotel eigenem Schiff davor.

20150605023 Lutherbruecke dahinter Schloss Bellevue Kopie

Blick zurück: die Lutherbrücke, in den Bäumen das Schloss Bellevue, wo der Bundespräsident residiert.

20150605024 Haus der Kulturen der Welt Auster Kopie

Das „Haus der Kulturen der Welt“, die „Schwangere Auster“ genannt. Die Berliner lieben es, den Dingen eigene, meist sehr originelle Namen zu verpassen.

20150605025 das Bundeskanzleramt Kopie

Und schon erreichen wir das Bundeskanzleramt. Die ganzen Gebäude der Regierung und des Parlamentes wurden anlässlich des Umzugs der Bundespolitik (um die Jahrtausendwende)
von Bonn nach Berlin hier neu gebaut.

20150605026 Knazleramt Steg dahinter Moltkebruecke Kopie

Im Vordergrund der zweistöckige Kanzeleramt-Steg, dahinter die Moltkebrücke. Oben läuft die Kanzlerin, unten die Anderen... (das ist natürlich Quatsch!).

 20150605027 Moltkebruecke Kopie

Die Moltkebrücke. Viel Freude strahlt der aber nicht aus… Aber ein Brücke, die immer auf den Kopf drückt, ist ja auch nicht lustig!

20150605028 Hauptbahnhof Kopie

Der Hauptbahnhof von Berlin. Innen geht es zahlreiche Stockwerke in die Tiefe.

20150605029 Bundesministerium fuer Bildung und Forschung und Kronprinzenbruecke Kopie

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung, dahinter die Kronprinzenbrücke.

20150605030 Bundespressekonferenz Kopie

Auch für die Bundespressekonferenz wurde ein Gebäude errichtet.

20150605031 Abgeordneten Steg Paul Loebehaus dahinter Kuppel Bundestag Kopie

Der ebenfalls zweistöckige Abgeordneten-Steg, der zum Paul-Löbe-Haus führt. Beidseitig der Spree wurden riesige Bürokomplexe errichtet, in denen jeder Abgeordnete über sein eigenes Büro verfügen kann. No more comments von wegen zweistöckiger Brücke...

20150605032 Abgeordneten Steg Marie Elisabeth Lueders Haus Kopie

Auf der anderen Seite des Abgeordneten-Stegs das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus, ebenfalls für die Abgeordneten und die im Parlament vertretenen Parteien.

20150605032 Marie Elisabeth Lueders Haus Kopie

Blick in das gigantische Ausmass des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses.

20150605033 Gedenktafeln f.d.Mauertoten dahinter Bundestag Kopie

Links unten die Gedenktafeln für die „Mauer Toten“, wie die auf der Flucht über die innerdeutsche Grenze erschossenen Menschen genannt werden. Dahinter eine Ecke des Bundestages.

20150605034 der Bundestag Kopie

Blick zurück auf den Bundestag mit seiner markanten Glaskuppel. Wer da als Besucher rauf will, muss anstehen und Geduld haben.

Hier unterbrechen wir die eindrückliche Fahrt durch Berlin, damit der Reisebericht nicht zu lang wird. Die Fortsetzung der Stadtbesichtigung per Schiff sowie die anschliessende Fahrt durch den Teltow Kanal zum Tempelhofer Hafen folgen aber gleich im 14. Reisebericht. 

Der Schiffsführer kann sich aber noch ein paar persönliche Bemerkungen zur Fahrt durch Berlin nicht verkneifen, bevor wir hier schliessen: Andrea, Dominique und Thomas geniessen die Fahrt auf der kleinen Bank auf dem Vordeck der RIA. Andrea und Thomas erklären sach- und ortskundig was es da zu sehen gibt, derweil Surli hochkonzentriert durch die Brücken und vorbei an unzähligen Touristen-Ausflugschiffen navigiert. Zum Glück war an seiner Seite Frithjof, welcher die Namen der Brücken kannte (oder zumindest auf dem Navigations-Bildschirm ablesen konnte). Denn vor jeder unübersichtlichen Brücke muss Surli sich über Funk melden. Das tönt dann so: „Moltkebrücke einmal zu Berg“. Da hier so viele grosse Schiffe unterwegs sind, sind absolute Funkdisziplin und ganz kurze Meldungen sehr wichtig. Das genannte Beispiel heisst ausgedeutscht: die RIA fährt unterhalb der Moltkebrücke zu Berg und hinter der RIA hat es kein weiteres Schiff. Kommt ein Talfahrer entgegen meldet dieser zum Beispiel: Moltkebrücke zweimal zu Tal. Der Talfahrer hat natürlich Vortritt, so müssen wir ziemlich fulminant aufstoppen (hier wird mit 10Km/h gefahren) und die beiden Talfahrer durchlassen. Und ganz zum Schluss noch eine kleine Anekdote: Surli meldet sich wie beschrieben und hört selbige Brücke „einmal zu Tal“. Es kommt also ein Talfahrer. Unmittelbar hinter seinem Heck schwenkt Surli in den Brückenbogen ein zu Berg und - sieht zwei weitere Fahrgastschiffe auf sich zukommen. Der vordere geht voll auf Maschine achteraus zum bremsen und meint über Funk ziemlich vorwurfsvoll: „da kommt doch tatsächlich einer entgegen!“. Da meint das Fahrgast­schiff, das Surli eben durchgelassen hat: „die RIA hat sich gemeldet, aber von Dir Kollege hab’ ich nichts gehört“. Anschliessend war es angenehm ruhig am Funk… Es ist nett, wenn ein Kollege der Berufsfahrt einem Privatier gegen seine eigenen Kollegen hilft. Danke Kollege!

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